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Auf der Galerie der U-Bahnstation Bundestag sind an vier der Säulen sind Porträtzeichnungen in Form von Plots angebracht. Wer sich in unmittelbarer Nähe der Säulen befindet, wird von einem Bewegungsmelder erfasst und es ertönt eine Stimme. Die in unterschiedlichen Sprachen zu hörenden Gesänge werden in der audiovisuellen Installation verräumlicht: eine Säule, ein Mensch, eine Stimme. Für die Rezipienten entsteht eine emotionale Erreichbarkeit durch Gesang und gleichermaßen das Moment von Ungewissheit, da die Zuordnung von Person, Stimme und Sprache bewusst offen bleibt. Die Kommunikation zwischen Menschen steht im Zentrum meiner künstlerischen Arbeit. Sie ist ebenfalls in Bezug auf die aktuellen Veränderungen in der Gesellschaft zu sehen, die durch die historische Situation von Krieg und Flucht entstehen. Der Dialog wird in dieser Arbeit als Chance verstanden, gemeinsam neue Identitäten zu gestalten. Ich zeige Kunst als Medium für Dialoge bewusst im öffentlichen Raum und nicht im Galerie- oder musealen Kontext. Der U-Bahnhof Bundestag, über dem der Architekt des Bundeskanzleramts und der U-Bahnhofshalle, Axel Schultes, ursprünglich ein „Bürgerforum“ als verbindendes architektonisches und soziales Element zwischen Paul-Löbe-Haus und Kanzleramt geplant hatte, ist für mich der optimale Ort. War das Mittelstück des sogenannten Band des Bundes auch politisch nicht gewollt, so kann nun an diesem Ort in der Kunst die reale Vermittlungsarbeit zwischen Bürger*in und Staat ein Echo finden.

Interaktive Installation, Gruppenausstellung EUROPA, U 55 U-Bahnstation Bundestag, kuratiert von Francine Eggs und Andreas Bitschin, 4 Sets: Aktivboxen, MP3 Player, SD Karten, Soundfiles, 4 Porträtzeichnungen geplottet auf Folie 30 x 30 cm

Die Sänger*innen:

Albin
Flamur
Hala
Jaber
Nadine
Razan
Rinessa

Unterstützt von Kirstin Frohnapfel, Mohamad Naim und Youssef